Mal ehrlich. Was ist ein Camper-Van schon ohne einen Dachträger? Für mich gehört das einfach zusammen. Der Haken an der Sache: Alle gängigen Anbieter für Dachträger sind entweder extrem teuer oder ihre Dachträger gefallen mir schlicht nicht. Schon klar: Qualität hat natürlich seinen Preis. Und bei Dachträgern bezahlt man halt für die möglichst einfache Installation, Leichtbau und Modularität.
Meine Lösung: Ein selbst konzipierter Aluprofil-Dachträger für unseren CamperVan auf Mercedes Sprinter-Basis. Meine Konstruktion ist dezent aber massiv und bietet genügend Platz für allerlei essenzielle Anbauten, die auf einer Reise nicht fehlen sollten. Zudem würde ich sagen, dass sich der Träger stark von anderen Aluträgern aus Profilen unterscheidet – und das möchte ich euch im Folgenden zeigen.
Zum einen unterscheidet sich mein selbst entwickelter und gebauter Dachträger in der Art der Befestigung. Sprinter und Crafter haben, anders als Ducatos und andere, lediglich Löcher im Blech, die mit Plastikkappen abgedeckt sind. Standardmäßig muss erst einmal eine C-Schiene installiert werden, auf die dann der eigentliche Dachträger montiert wird (kennt man ja vom PKW). Das trägt nicht nur zusätzlich auf, die C-Schienen kosten auch noch einiges. Und Kosten wollen wir ja gerade einsparen. Zudem müssen die C-Schienen von unten verschraubt und so verklebt werden, dass nichts undicht ist. Da bei mir der Innenausbau schon fertig war, kam es nicht in Frage, die Decke noch mal raus zu nehmen.
Die Lösung: Gewindenietmuttern
Mein Dachträger wird direkt mit dem Dach verschraubt – ohne C-Schiene. Möglich machen das Gewindenietmuttern aus V2A-Edelstahl, die an der Unterseite geschlossen sind. So kann man den Dachträger einfach abnehmen, ohne, dass Wasser eindringen kann.
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Die Winkel zur Befestigung des Dachträgers sind ebenfalls eine Eigenproduktion und bestehen aus 5mm starkem V2A-Edelstahl. Da sie innen liegen und man sie von außen nicht sieht, brauch man sie auch nicht lackieren. Bevor die rosten, ist eher dein Van vergammelt. So liegt der Dachträger extrem flach über dem Dach. In Summe baut mein Dachträger gerade einmal 8 Zentimeter auf. Das spar natürlich Platz für die Beladung. Außerdem sieht es extrem cool aus – finde ich.
Der Dachträger im Einzelnen: Die Aluprofile
Bei den Längsträgern und „tragenden“ Querverbindungen fiel die Wahl auf 80x40mm starke Aluprofile in schwarz (eloxiert), die meiner Meinung nach ausreichend Stabilität bieten. Dank der Unterkonstruktion kann man unter den Längsträgern nicht hindurchgucken, was ich persönlich ganz schön cool finde.
Am vorderen Ende des Dachträgers habe ich zwei „Fächer“ für Solarpanele eingezogen, die aus 40×40 mm messenden Aluprofilen bestehen. Da hier kein Gewicht drauf lastet, reichen diese schmaleren Profile auf jeden Fall aus und sparen damit Gewicht.
Bestellt habe ich die Profile bei Easy Systemprofile. Hier kann man die Profile in den gewünschten Maßen bestellen und bekommt sie zugeschnitten geschickt (ihr könnt die Profile aber auch bei Amazon bestellen. Dann müsst ihr sie nur selber zurechtsägen). Befestigt wurden meine Profile mit Schnellverbindern. Der Vorteil von Schnellverbindern liegt darin, dass sie im Profil liegen und so, anders als Winkel, fast keinen Platz wegnehmen. Gerade wenn man zum Beispiel Solar auf dem Dach installieren will, können einige Millimeter schon viel ausmachen.
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Oben drauf: Dafür ist der Dachträger gemacht
Der Vorteil eines Träger aus Aluprofilen ist, dass du so gut wie alles drauf befestigt bekommst. Wir haben dort ein gebrauchtes US Military Medical-Case, einen Ersatzreifen mit AT Bereifung, einen Zusatz-Dieselkanister, Bergungsbleche sowie unsere Markise befestigt. Auch unsere Solar Paneele sind darauf verschraubt. Aber die Flexibilität ist schier grenzenlos. Natürlich könnte man auch eine Dachbox befestigen, oder Surfbretter, oder oder oder.
In Summe hat der Dachträger rund 500 Euro gekostet (Material). Wenn du Fragen hast, oder gerne einen kompletten Träger von mir gebaut haben möchtest, dann komm gerne auf mich zu. Schreib mir einfach in die Kommentare.
Und hier mal ein paar Dinge, die wir seither auf dem Dachträger mit uns herumfahren (ggf. nur bei größeren Touren).
- Osram LEDriving LIGHTBAR VX500-SP, LED Zusatzscheinwerfer für Fernlicht
- Sandbleche
- Metall-Kraftstoffkanister 20L
- Markise
Nachtrag: Bei solch einem Dachträger handelt es sich per Definition um „Ladung“, daher muss er nicht in die Papiere eingetragen werden. Allerdings ist das nur die Aussage des TÜV-Prüfers, der den Bau meines Dachträgers begleitet hat. Es ist durchaus denkbar, dass andere TÜV-Prüfer da andere Richtlinien aus der Schublade ziehen. Daher gebe ich dahingehend keine Garantie.
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