Ja, Volkswagen nennt das auf dem Caravan Salon Düsseldorf gezeigte Fahrzeug noch „T7 California Concept“, doch so wirklich viel wird sich bis zur Serienreife wohl nicht mehr tun. Auf den Markt kommt die neue Generation des California allerdings erst im kommenden Jahr. Was der VW T7 California kosten wird, ist noch nicht bekannt. Deutlich mehr als 50.000 Euro und auf jeden Fall mehr als beim Vorgänger VW T6.1 California werden aber auf jeden Fall fällig.
Allerdings bekommt man dafür dann auch einiges mehr – zumindest, wenn man dem Concept-Modell glauben darf. Denn das kommt mit gleich zwei Schiebetüren und 27 Zentimeter mehr Außenlänge daher. Beides Attribute, die es zwangsläufig in die Serie schaffen „müssen“. Denn das Basis-Modell gibt es nur mit zwei Schiebetüren und das neue Layout im Innenraum, was auf diese Bauart hin optimiert wurde, funktioniert nur mit der langen Karosse.
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Gemeint ist die „verkürzte“ Möbelzeile auf der Fahrerseite, die nun ein ganzes Stück vor dem Fahrersitz endet. Vorteil: Man kann nun auch auf der linken Fahrzeugseite aussteigen. Doch ohne Anpassungen würde das auch dank der 5,17 Meter Außenlänge nicht klappen – immerhin sind Herd und Spüle ja weiterhin gesetzt.
Das alles unter einen Hut zu bekommen, war sicherlich nicht einfach. Die Lösung des Problems scheint aber durchaus gelungen, auch wenn sich uns die eine oder andere Frage stellt, die möglicherweise erst das Serienmodell auflösen kann.
Die Küche besteht aus einem „Schiebeelement“, das ein Spülbecken, einen einflammigen Gaskocher sowie ein zweiflammiges Induktionskochfeld beinhaltet. Es gleitet auf der verkürzten Möbelzeile nach vorne bis das Induktionskochfeld frei in der Luft hängt. In dieser Konstellation ist der Ausstieg nach draußen nicht mehr möglich. Es folgen der Gaskocher, der unter eine Holzabdeckung liegt und das Spülbecken mit Wasserhahn. Und unter dem Kochfeld findet sich das Kühlfach, das sich nach vorne ausziehen lässt und ungefähr so groß ausfällt wie beim Vorgänger (42 Liter).
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Großer Vorteil des neuen Küchenmoduls: Man kann nun auch von draußen (Fahrerseite) kochen und schnippeln. Denn die Schubladen können auch von außen geöffnet werden, an die Herde kommt man auch gut heran und dank eines abklappbaren Tischchens gibt’s sogar eine Ablage zum Schnippeln.
Und noch ein Clou hat sich VW einfallen lassen: Im Küchenblock versteckt sich ein kleiner Elektro-Grill, der auf dem Tischchen Platz findet und mit 230V betrieben werden kann. Ob es dieses kleine Gimmick in Serie schafft, bleibt abzuwarten. Witzig ist es allemal.
Wer sich nun fragt, wie sowohl Induktionskochfeld wie auch Elektrogrill mit Strom versorgt werden, der fragt dies aus unserer Sicht ganz zu Recht. Denn auch wenn die verbaute Lithium-Batterie vielleicht ausreichend groß dimensioniert ist, so schafft es der verbaute Wechselrichter mit seinen 300 Watt sicherlich nicht, ausreichen Saft zur Verfügung zu stellen. Sollte diese Kochmöglichkeit also nur für den Einsatz auf dem Campingplatz (bei 230V Landstrom) zum Einsatz kommen, müsste man sich beim Freistehen mit dem einflammigen Gaskocher begnügen. Und das ist angesichts der Preisklasse des VW T7 California eher hemdsärmelig.
Nachvollziehbar dürften die Vorteile der verbauten Einzelsitze in der zweiten Reihe sein. Denn diese lassen sich relativ einfach (auch einzeln) ausbauen, was eine sensationelle Zulademöglichkeit verspricht. Kleiner Wehrmutstropfen: Das gigantische Staufach unterhalb der Sitzbank des Vorgängermodells fällt beim T7 Cali natürlich weg.
Ebenfalls weg fällt der zweite Tisch, den der VW T6.1 California noch dabei hatte. Der versteckte sich in der Schiebetür und diente als Campingtisch für draußen. Er wird nun durch ein doppelt nutzbaren Tisch ersetzt, der im Kofferraum untergebracht ist und sowohl drinnen wie auch draußen zum Einsatz kommen soll. Mir stellt sich hier allerdings die Frage, wie ich an den Tisch herankomme, wenn ich drinnen essen möchte, es aber in Strömen regnet. Außerdem scheint der Tisch (was prinzipiell gut ist) recht groß, was beim Kochen im Innenraum problematisch werden könnte, wenn er nicht nach unten geklappt werden kann (aber das müssen wir uns dann einmal in live anschauen).
Selbstverständlich hat der neue Cali auch wieder Campingstühle mit an Bord. Wie gewohnt sind die in einem Fach in der Heckklappe untergebracht. Ebenfalls bekannt sind die Markise, die drehbaren Fahrer- und Beifahrersitze sowie der Anschluss für 230V Landstrom außen. Neu ist indes, dass die Markise auf der Beifahrerseite montiert ist, die vorderen Sitze auch in der Höhe verstellbar sind und der Einfüllstutzen fürs Frischwasser nun im Inneren, am hinteren Ende der Möbelzeile positioniert ist. Hier findet sich auch eine Außendusche, deren Brause an der offenen Heckklappe eine Aufnahme zum bequemen Duschen findet. Wir groß die Wassertanks ausfallen, ist noch nicht bekannt. Es dürften aber jeweils so um die 30 Liter sein (wie beim Vorgänger).
Und auch am Aufstell-Alu-Dach finden sich Neuerungen. Wie schon von anderen Herstellern bekannt, kann bald auch beim T7 Cali der Dachbal-Zeltbalg an den Seiten (Moskitonetz) und vorne (Moskitonetz und ohne) geöffnet werden. Das Gefühl, quasi im ersten Stock draußen zu sitzen ist sensationell (wie ich schon bei anderen Campern erleben durfte). Das Bett in der ersten Etage misst im Übrigen ca. 2,05 Meter in der Länge und 1,12 Meter in der Breite. Das untere Derivat kommt auf ca. 2,00 Meter mal 1,08 Meter.
Als Motorisierung kommen beim VW T7 California alle Aggregate zum Einsatz, die auch beim T7 PKW Verwendung finden – auch der Hybrid-Antrieb, der im Übrigen auch im Concept verbaut ist.
Unser Fazit: Extrem vieles ist beim neuen Cali sehr gut durchdacht und wir hoffen, dass wir diese Dinge auch in der Serienversion wiederfinden.