Hi, mein Name ist Greg, ich bin 35 Jahre alt, bin zwar in den Niederlanden aufgewachsen, bin aber US-Staatsbürger. Meine Freundin Egle, 33 Jahre alt, kommt aus Litauerin, ist aber in Schweden zur Schule gegangen. Wir haben beide in vielen Ländern auf der ganzen Welt gelebt und wohnen jetzt in Chamonix, Frankreich. Wir haben auch einen Hund (Lenny). Er ist 7 Jahre alt und liebt es, all unsere Abenteuer mitzumachen.
Moin Greg, Moin Egle, schön, dass ihr bei uns seid und euch, euren Camper und eure Reisen vorstellen wollt. Fangen wir doch direkt einmal mit eurem Camper an. Mit was seid ihr denn so unterwegs?
Unser Camper ist ein 2021er Hymer Grand Canyon S 4×4 mit 3,0-Liter-V6-Motor. Ich habe ihn gebraucht gekauft, aber er war fast brandneu. Er hatte grade einmal 1.800 km auf dem Tacho. Ich wollte mir zunächst einen leeren 4×4-Sprinter zulegen und das komplette Wohnmobil-Interieur selbst aufbauen, aber mit den Unterbrechungen der Lieferkette und den Lieferverzögerungen beim Hersteller hätte ich mehr als ein Jahr warten müssen. Deshalb habe ich nicht gezögert, diesen Hymer zu kaufen, als ich ihn online gesehen habe. Im Nachhinein war ich auch froh, dass er immer noch den 3,0-Liter-V6-Motor hat, da Mercedes ab 2022 nur noch eine 2,0-Liter-Vierzylinder-Version herstellt.
Ok, ok. Dann freuen wir uns erst einmal für euch, dass ihr so einen coolen Hymer gefunden habt und so zufrieden damit seid. Und jetzt erzählt uns doch einmal, was ihr so für Veränderungen an dem Camper vorgenommen habt. Denn so richtig Serie sieht der ja nicht mehr aus.
Oh Junge, es gab viele Änderungen! Ich wollte einen geländetauglichen, rund um die Uhr bewohnbaren, knallharten Abenteuer-Van bauen. Ich wollte damit ins Glände fahren können, ihn als mobile Basis für die Sportarten nutzen, die wir lieben. Wir sind viel draußen und vor allem in den Bergen unterwegs (Trailrunning, Wandern, Radfahren, Klettern im Sommer und Splitboarden im Winter) und auch auf dem Wasser sind wir sehr oft (Wingfoiling, Surfen und Kitesurfen). Daher war es uns wichtig, dass wir am und im Camper auch Platz für all unsere Spielsachen finden.
Hier ist eine Liste der bisherigen Modifikationen:
– Elektrische Trittstufe entfernt, um mehr Bodenfreiheit zu haben.
– Vollfolierung in 3M-Vinyl, um das Aussehen zu verbessern und den Lack vor Kratzern zu schützen (für uns sehr wichtig, da wir echt viel mit dem Kasten im Gelände unterwegs sind und immer wieder Äste an der Außenhaut entlang kratzen).
– Original 2x95Ah AGM Akkus gegen 2x150Ah LiFePO4 Akkus von Super-B getauscht.
– „Schnorchel“ (Lufteinlass) verbaut (Bravo).
– Dachgepäckträger, Ladeleiter, Transportbox und Reifenträger von Dutchvanparts installiert.
– 2x MaxTrax Xtreme Recovery Boards an der Seite des Dachträgers.
– 2x Rotopax-Kanister auf der Ladeleiter installiert.
– Leuchten von Baja Designs: 2x LP9 Pro im Kühlergrill und 5x LP6 Pro vorne am Dachträger. Außerdem 2x S1 als Umfeldbeleuchtung.
– Switch Pros SP9100 Solid-State-Relais-Bedienfeld zur Steuerung der zusätzlichen Elektronik.
– 17-Zoll-Black-Rhino-Arsenals mit 265/70R17-BF-Goodrich-AT-KO2-Reifen.
– Vancompass 6.3-Aufhängungskit, das eine Höherlegung um 50 mm, zusätzliche hintere Blattfedern und vier einstellbare Falcon-Stoßdämpfer umfasst.
– Wechselrichter und Solarladeregler von Victron.
– VanBitz Battery Master, um die Starterbatterie mit der Aufbaubatterie laden zu können.
– Zwei Sonnenkollektoren auf der Haube installiert (90W, nicht viel, aber besser als nichts).
– Einbau eines ARB-Doppelkompressors unter der Motorhaube mit versetzten Lufteinlässen und einer entfernten Luftkupplung im Kühlergrill (damit man die Motorhaube nicht öffnen muss, um den Kompressor zu betreiben).
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Geplante Modifikationen:
– Im Innenraum muss viel passieren, da der Hymer im Grunde NULL gedämmt ist. Hier will ich ordentlich nachlegen.
– Tauschen der Truma Gasheizung/Boiler gegen eine Truma Dieselheizung/Boiler. Dadurch können wir im Winter bequemer reisen. Da der Hymer keine Isolierung hat, brennen wir jetzt alle 5-6 Tage eine Flasche Gas durch, um den Van zu heizen, wenn es kalt ist. Das ist wirklich nicht praktikabel und der Wechsel zu einer Dieselheizung sollte dies massiv verbessern.
– Vollständiger Unterfahrschutz
– Ich denke darüber nach, vielleicht die gesamte Originalelektronik zu entfernen und ein vollständiges Victron-Setup zu installieren.
WOW. Da habt ihr ja schon eine ganze Menge an eurem Hymer modifiziert und noch mal genau so viel vor euch. Dann drücken wir schon mal die Daumen, dass ihr eure Pläne umgesetzt bekommt. Und was gefällt euch an eurem Camper bzw. an den Umbauten denn ganz besonders?
Ganz klar: der Dachträger und die Ladebox von Dutchvanparts. Beides verschafft uns so viel mehr zusätzlichen Stauraum und ich bewahre gerne meine Sportausrüstung darin auf, wie z. B. Neoprenanzüge, Wingfoil-Flügel usw. Ich liebe auch die Baja Design-Leuchten absolut. Wenn man irgendwo im Nirgendwo ist und einen geeigneten Lagerplatz finden muss, kann man nie genug Licht haben. Und das sind einige der stärksten Lampen, die es auf dem Markt gibt.
Außerdem sind wir schwer von unserem Starlink angetan! Seit wir einen Offroad-Van haben, fahren wir gerne an abgelegene Orte und oft gibt es an den Orten, an denen wir landen, keine 4G-Verbindung. Da wir beide von unterwegs aus arbeiten, ist eine gute Internetverbindung für uns elementar. Daher war die Installation des Starlink-Systems für uns ein absoluter Wendepunkt.
Danke euch. Und nun erzählt doch mal, was ihr mit dem Camper schon so für Reisen hinter euch gebracht habt. Wo wart ihr schon, wo hat es euch gefallen und wo wollte ihr noch so hin?
Bisher haben wir nur kurze einwöchige Fahrten in Frankreich unternommen, da wir den Van erst im Frühsommer 2022 bekommen haben und ich seitdem damit beschäftigt bin, ihn umzubauen. Aber jetzt gerade sind gerade auf dem Balkan unterwegs und auf dem Weg nach Griechenland und in die Türkei. Wir wollen die Offroad-Grenzen des Vans austesten und an Orte reisen, die ohne ein ordentliches 4×4-Setup nicht möglich wären.
Anfang nächsten Jahres würden wir gerne nach Marokko und auf dem Landweg durch die Sahara und das Atlasgebirge fahren. Wir wollen auch nach Norwegen und auf dem Landweg durch den Nahen Osten, Israel, Jordanien, Saudi-Arabien und Oman. Und wer weiß, vielleicht verschiffen wir den Hymer in Zukunft auf einem Boot nach Südafrika und reisen auf eigener Achse zurück nach Hause?
Und wieder einmal kann ich nur WOW sagen! Und: Ich bin neidisch (Das restliche CampingBuddies-Team übrigens auch). Wir danken euch vielmals für dieses ausführliche Interview und natürlich freuen wir uns schon, eure künftigen Reisen auf Instagram unter @the4x4spaceship folgen zu können.
Viel Spaß, ihr drei!