Der Alleskönner: Pössl Campster 1,5 HDI mit 150 PS im Test

Der Pössl Campster ist das Robbi-Tobbi-und-das-Fliewatüüt der 2020er Jahre. Ähnlich wie das Kultgefährt aus der Kinderserie der 70er Jahre kann dieses Auto irgendwie alles. Aber gucken wir mal hinter die Filmkulisse. Kann er halten, was er verspricht? Hier ist mein Erfahrungsbericht …

Zugegeben, ich habe mich verguckt in dieses Auto. Liebe auf den ersten Blick quasi! Wer meinen Post „Pössl Campster-Plötzlich Camper“ gelesen hat, der merkt das. Jetzt, nach 100 Tagen, ist die rosarote Brille abgelegt und die erste Verliebtheit weicht einer klareren Kosten-Nutzen-Analyse. Auch meine negativen Erfahrungswerte werden ungeschminkt in diesen Post Einzug halten. Das mag für den ein oder anderen potentiellen Pössl-Campster Käufer interessant sein. Los geht’s!

Kann er oder kann er nicht? Diese Frage muss als allererstes beantwortet werden, denn das ist die Gretchen-Frage und ggf. das Kaufargument schlechthin: Ist der Campster Wohnmobil und gleichzeitig ein Auto für den Alltag?

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Klares. Yes, he can! Tatsächlich bringt er einen zuverlässig von A nach B, ohne durch seine Abmessungen zu stressen. Sicherlich ist er ganz schön bullig, aber er passt auf jeden Standardparkplatz, ohne Probleme. Ok, die Vordertüren sind groß und man muss beim öffnen der Türen schon etwas vorsichtig sein auf dem Parkplatz. Dafür sind aber die Schiebetüren genau an der Stelle ideal. Also sogar als Einkaufsauto durchaus tauglich.

Fahreigenschaften

[adrotate group=”1″]Der Campster fährt sich wie ein Schiff. Groß und schwer liegt er gut auf der Straße. In engen Kurven schwankt er etwas. Die hohe Fahrposition finde ich absolut klasse. Das Verkehrsgeschehen ist dadurch deutlich überschaubarer und man fährt entspannter durch die Gegend. Sowieso lädt der Campster zum gemütlichen Fahren ein, obwohl er bei der Motorisierung ab 150 PS auch express könnte. Mir geht’s zumindest so, ich will gar nicht rasen. Auf der Autobahn mag ich auch schon mal aufs Gas treten, wenn die Bahn frei ist und der Citroen schnurrt problemlos geradeaus. Natürlich ist er bei Wind etwas anfälliger für die Böen als der Porsche. Ist doch logisch! Ich hätte es aber schlimmer erwartet. Was ich nicht schön finde, ab 150 km/h wird die Lenkung weich und man hat das Gefühl der Wagen schwimmt etwas. Kleiner Wermutstropfen!

Erst Mieten, dann kaufen! – So kam ich zum Campster.

Verbrauch

Ich bewege den Campster mit ehrlichen und seinem Gewicht angemessenen 7 bis 8 Litern (Autobahnbleifuß auch etwas mehr!) durch die Gegend. Das finde ich ok für den kleinen dicken Calli. Der Campster hat den ersten Bordcomputer, der nicht lügt! Bislang waren in meinen vorherigen Fahrzeugen jeweils Verbräuche im Bordcomputer angezeigt worden, die nicht weit von Fake-News entfernt waren. Die angezeigten Werte habe ich nachgerechnet! Sie passen. Dafür ein Lob!

Assistenzsysteme

Die Assistenzsysteme im Citroen Campster sind zahlreich. Absolut identisch mit dem herkömmlichen PKW-Bereich. In verschiedenen Paketen kann man für sich die geeignete Ausstattungsvariante wählen und dabei noch sparen. Zu dem Punkt Kosten muss man ganz klar sagen, dass die Preise absolut fair sind. Das fängt beim Basispreis des Campsters mit 38.000,- an und hört bei moderaten Preisen für die verschiedenen Ausstattungspaketen auf. Nicht umsonst macht ihn das Preis-Leistungsverhältnis so attraktiv und er wird dadurch zu einem echten Rivalen des Kult-Campers VW-Bulli.

Teure Alternativen im Test

Und jetzt zu den einzelnen Features:
Ein bisschen Bus ist es dann schon, aber auch nicht richtig. Irgendwo dazwischen ist das Design des Cockpits des Campsters anzusiedeln. Aber ganz klar, bei diesem Fahrzeug liegt das Augenmerk auch nicht so wirklich im Innendesign der Instrumente. Fast schon nüchtern deutsch mutet das Cockpit an. Wer, wie ich vorher einen Citroen C4 Picasso gefahren ist mit seiner spacigen „keine Knöpfe nur Touch-Strategie“, den verwundert das Set-Up im Campster ein wenig. Bekanntlich ist aber ja meistens weniger mehr!

Head-Up-Display

Da hatte ich mir im Vorfeld keine Gedanken drüber gemacht und hätte es wohl auch nicht mit bestellt, wenn mein Calli-Campster dieses Feature nicht vorkonfiguriert gehabt hätte. Da das Tacho klein und nicht gut einzusehen ist, macht diese Funktion Sinn und fördert die Sicherheit im Fahrzeug. Die Augen bleiben so auf der Straße.

Ich finde es megacool!

Rückfahrkamera

Absolut unverzichtbar zusammen mit akustischen Sensoren ein Must-Have ohne wenn und aber. Dafür ist der Wagen nach hintern zu unübersichtlich. Im Sicherheitspaket 5 ist eigentlich alles Wünschenswerte enthalten. Deshalb geht mein Daumen hoch, für diese Konfiguration.

Sitzheizung

Sitzheizung: I love it im Winter! Innerhalb von Sekunden kommt die Wärme durch, so schnell hatte ich das in noch keinem Fahrzeug vorher. Bin allerdings gespannt, wie lange die Heizmatten im Sitz die Belastung durch das Klettern auf den Stühlen aushalten. Die sind gerne mal eine Sollbruchstelle in der Funktionsfähigkeit bei Sitzheizungen im Auto und waren bei meinen beiden Vorgängerfahrzeugen nach 100.000 km durch.

Standheizung

Ja, ja, ja! Ein Muss! So macht der Campster auch in der kalten Jahreszeit Spaß. Die Webasto Standheizung ist ein unverzichtbares Extra und wird in den meisten Paketen mit angeboten. Sie ist eine Dieselheizung, was sie sehr komfortabel und bequem macht. Wenn getankt ist, kann geheizt werden. Das hat man immer im Blick, anders als bei Gasflaschen. Was ist ärgerlicher als wenn einem nachts im Winter die Heizung ausgeht, weil man kein Gas mehr hat. Trotzdem gibt es Kritik! Was Webasto sich bei dem Spielzeug-Panel gedacht hat, das sie zur Steuerung eingebaut haben, erschließt sich mir nicht. Das Panel ist nicht intuitiv zu bedienen. Es fehlt auch ein Hinweis, dass die Heizung nach dem Ausschalten eine ganze Weile nachläuft. Ich dachte anfangs, der Ausschalter sei kaputt und habe schon recherchiert, bis ich gemerkt habe, dass dies immer so ist. Die Heizkraft ist allerdings klasse! Die Heizung schafft es, eine wohlige Wärme im Campster herzustellen.

Navigationsgerät

Ein intuitiv nutzbares Navi ist im Ausstattungspaket 5 enthalten. Touchdisplay und DAB+-Radio. Apple-Car-Play und Android-Auto sind mit an Bord, so dass ein Spiegeln von Handys möglich ist.

Die Rückfahrkamera nutzt den Bildschirm beim Einlegen des Rückwärtsganges automatisch und die Funktion „Birdview“ mit Kameras in den Außenspiegeln, zeichnet ein Bild vom seitlichen Raum des Campster-Umfeldes auf.

Ad-Blue Diesel Motor

Ja, er ist ein Stinker! Ein Diesel halt, allerdings mit der Ad-Blue-Technik auf dem neuesten Stand. Wer auf Elektro in diesem Segment warten will, der soll es tun. Ich komme mit 70 auf jeden Fall nicht mehr in die erste Etage, also ging es nicht anders. Die Technik ist auf jeden Fall ausgereift und tausendfach bewährt. Die heutigen Dieselmotoren haben nichts mehr gemein mit dem alten Benz meines Vaters, den der Hund schon bei der Einfahrt ins Dorf gehört hat. Kultiviert ruhig schnurrt die Maschine und hat richtig Biss, wenn es darauf ankommt.

Das Ad-Blue-System ähnelt dem des Tankens. Der Einfüllstutzen ist in der Fahrertür untergebracht. Ist der Tank leer, geht es nicht weiter. Nicht weil es nicht geht, sondern weil es so vorgesehen ist, damit keiner versucht ist, ohne Ad-Blue zu fahren. Mehrere Male wird auf dem Tacho die Aufforderung und die restlichen Kilometer bis zum Stillstand angezeigt. Also, keine Panik! Das Harngemisch gibt es an jeder Tankstelle oder auch manchmal bei Discountern oder Baumärkten. Es ist geruchlos und weitgehend ungefährlich. Einzig wenn es an die Haut kommt kann es etwas zwicken, deshalb sollte man Gummihandschuhe benutzen.

Der Campster als Campingfahrzeug

Vorweg, ich war noch nie ein Camper und kenne mich daher nicht wirklich gut aus. Den Vergleich mit einem Voll- oder teilintegriertem Womo kann der Campster sicher nicht standhalten. Dafür ist er zu klein und zu dürftig ausgestattet. Trotzdem kann man mit ihm und einer Markise bzw. Sonnensegel durchaus auf Campingtour gehen. Immerhin kann er seine Grundfläche durch das praktische Hubdach verdoppeln. Schlaf- und Wohnraum sind getrennt und wenn man den Außenbereich dazu nimmt im Sommer, ist das durchaus ausreichend. Es gibt tolle Zelte als Anbaulösungen mit einer wasserdichten Schleuse zum Bus. Das habe ich schon bei mehreren Bussen gesehen und mich auch schon online informiert.

Was man auf jeden Fall außer Campen noch machen kann ist campstern. Du weißt nicht was das ist? Dann kannst Du Dir diesen Blogpost ansehen: „Campstern-Ein Lebensgefühl“

Die Möbel made by Pössl

Die Möbel sind vom Wohnmobilspezialisten Pössl designed und auch im eigenen Werk verbaut worden. Dazu wird das Basismodell eines Citroen Spacetourers an Pössl geliefert und dieser schneidet dann das Dach auf und baut die Möbel ein. Die Expertise dieses Herstellers spricht für sich. Über viele Jahre auf dem Markt tätig zu sein, schafft viel Erfahrung. Alles wirkt stabil und solide. Nichts klappert, außer man selbst ist luschig (Übersetzung: schlampig 😉) in der Ladungssicherung.

Die Sitzgruppe

Die Vordersitze im Campster sind beide drehbar und lassen sich zum Tisch ausrichten. Das passt nur in einer Position und ist auf den Millimeter genau eingepasst. Mich erstaunt es immer wieder, wie diese doch großen Vordersitze sich auf dem engen Raum um 180 Grad drehen lassen. Die Rücksitzbank läuft in einer Schiene und lässt sich kinderleicht im Bus von hinten nach vorne verschieben. So kann der Wohnraum bzw. der Kofferraum sehr variabel eingestellt werden.

Gewöhnungsbedürftig ist, dass man über die Sitze nach oben in das Obergeschoss gelangt. Dabei muss man den Sitz als Trittstufe benutzen. Hat man den Dreh aber erstmal raus, ist das kinderleicht. Allerdings würde ich sagen, dass dies eher nichts für Senioren ist, außer sie sind noch sehr sportlich.

Das Bedienpanel

Alle zentralen Wohnraumbedienungselemente befinden sich an der Schrankwand über dem Kühlschrank. Hier kann die separate Wohnraumbatterie eingeschaltet werden. Dadurch startet der Kühlschrank und die LED-Leisten werden akiviert. Die separate Klimaanlage funktioniert nur im Fahrbetrieb und leider nicht im Standbetrieb. Das würde die Batterie nicht schaffen. Das Webasto-Standheizungspanel ist ebenfalls hier angesiedelt.

Kommen wir mal zu einem absoluten Kritikpunkt, der mich den Kopf schütteln lässt! Es gibt im ganzen Campster nur eine USB-Buchse. Diese auch noch vorne im Armaturenbereich und nicht im Wohnbereich. Dann ist sie auch nur bei eingeschalteter Zündung in Betrieb. Nee, meine lieben Pössl-Konstrukteure, das ist ja wohl nicht mehr zeitgemäß! Setzen Sechs!

Die Küche

Die herausnehmbare Küche hat gleich mehrere Vorteile. Im Winter, wenn der Campernutzen gering ist, kann der Küchenblock nach dem Lösen von zwei Schrauben leicht (wobei leicht relativ ist! Für Rückenkranke lieber zu zweit ausbauen!) ausgebaut werden. Dann entsteht zusätzlicher Raum für einen weiteren Sitz oder für sperriges Gut im Fahrzeuginneren. Der Küchenblock hat einen Zwei-Flammen-Kocher mit Piezozündung. Funktioniert klasse! Die Angst vor Gas ist unbegründet, gibt es doch mehrere Sicherheitsmechanismen, wie einen Gaszentralschalter sowie ein Sicherheitsventil. Bei Nichtgebrauch drehe ich die Gaszufuhr einfach ab. Sehr gut heran kommt man von außen durch die zweite Schiebetür.

Der Kühlschrank

Es gibt zwei Optionen beim Kühlschrank. Einmal eine mobile Variante zwischen den Vordersitzen und dann das fest verbaute Kühlfach zwischen Hochschrank und Küche. Ich finde die zweite Variante besser, da die Kühlbox zwischen den Sitzen stören wird. Der Durchgang vom Führerhaus zum Wohnraum sollte frei bleiben. Es ist erstaunlich was in diesen Kühlschrank alles hinein passt, obwohl er „campsterlike“ keine riesigen Abmessungen haben kann. Die Kühlfunktion ist gut. Die Stromversorgung kommt von der zweiten Wohnraumbatterie, wenn man autark steht, oder aber über Landstrom.

Der Inhalt des Kühlschranks bemisst sich laut Herstellerangaben auf 13 Liter.

Wasserver- und entsorgung – Gasanschluss

Man kann 10 Liter Frischwasser bunkern, die über eine Pumpe in der Spüle gezapft werden können. Das Abwasserreservoir ist gleich groß. Zum Kochen benutzt man den Gasanschluss und eine kleine Camping-Gas-Flasche die im Küchenblock untergebracht ist.

Das Zeltdach

Ein Zelt auf dem Dach! Diese simple und dennoch geniale Idee ist ein unverwechselbares Kennzeichen des Pössl Campsters. Es macht aus dem PKW ein Zwei-geschossiges Tiny House auf Rädern.

Aber wie ist die Umsetzung konkret geglückt?

Fangen wir mit dem Aufstellen des Daches an. Tatsächlich wird man jeden Zeltaufbauwettbewerb mit einem herkömmlichen Zelt gewinnen. Ruckzuck die Haken und Sicherungsleinen lösen und das Dach nach oben drücken. Fertig! Etwas Kraft ist nötig, aber wenn man einen guten Winkel hat, ist das problemlos möglich. Ein Tipp an dieser Stelle: Immer ein Fenster oder eine Tür öffnen beim Aufstellen, damit kein Unterdruck im Auto entsteht und es unnötig schwer wird.

Das Einklappen ist dann schon etwas schwieriger! Wieder wichtig: Fenster öffnen, sonst drückt der Überdruck den Stoffbalg nach außen und er guckt raus und wird eingeklemmt. Das Herunterziehen ist dank zweier gut erreichbarer Haltegriff einfach. Mit der Schwerkraft im Rücken ist das wirklich easy. Aber die letzten Zentimeter haben es in sich. Man muss gleichzeitig schauen, dass der Zeltstoff sich nicht nach außen wölbt und dann darf er die Befestigungshalterungen nicht überdecken. Das ist leider sehr frickelig (Übersetzung: umständlich 😉) und es bedarf einiger Übung. Die Befestigungsschrauben sind nicht gut gemacht. Hakelig, klein und schwergängig lassen sie sich wirklich nicht so leicht bedienen. Klares Manko an dieser Stelle! Schulnote 4-

Das Zeltdach macht einen wertigen Eindruck und man hat drei Möglichkeiten, Luft und Licht hereinzulassen. Das absolute Highlight ist die Panoramafunktion, bei der man das Zelt an drei Seiten öffnet und den Zeltstoff gegen die Decke klettet. Schon sitzt man quasi auf dem Freiluftbalkon im ersten Stock. Neidvolle Blicke der anderen Camper sind garantiert, wenn man dort oben seinen Sundowner genießt.

Insgesamt macht das Dach den Unterschied! Einerseits hält es den Wagen eingeklappt im PKW-Niveau und parkhaustauglich, andererseits verdoppelt sich ausgeklappt der sonst so limitierte Raum.

Die Betten

Nun aber zum Bett selbst. Der Campster wirbt mit seinem integrierten Lattenrost und der ebenfalls vorhanden Matratze. Toll ist, dass dies alles schon im zugeklappten Zeltdach verstaut ist und man es nicht jedes mal aufbauen muss. Nachteil: Ist man was dünn, und für so einen über 50 jährigen Rücken nicht ganz ausreichend. Klar geht das, aber besser schläft man, wenn man sich noch einen Topper * dazu kauft. Nimmt man die Variante in 1,40 m Breite, gewinnt man noch 10 Zentimeter Platz links und rechts, weil man die Kante des Daches auslegt und die Zeltwand leicht nach außen drückt. Im Bett zählt jeder Zentimeter! So hat man wirklich ausreichend Platz für eine Campingübernachtung auch zu zweit. Alternativ kann man zusätzlich die Rückbank umklappen und schläft dann auf der Kofferraummatratze. Auch hier bietet es sich an, für die Bequemlichkeit zusätzlich einen Topper zu nutzen. Ist dann ein bisschen wie im Etagenbett 🙃.

Der Stauraum

Wenn man vorher ein normales Auto gefahren ist, wird man diesen Überfluss an Stauraum einfach nur lieben. Durch das Schlafbrett ist der Raum im Heck geteilt. Im unteren Bereich lassen sich gut die Campingsachen wie Tisch, Stühle und Sonnendach verstauen, so dass man sie immer spontan dabei hat und bei jeder sich bietenden Gelegenheit campstern kann. Die Matratze lässt sich bequem herausnehmen, somit schafft man Platz nach oben. Im Alltag total super großzügig, beim Campen sollte man sich trotzdem begrenzen. Sonst wird es zu wühlig. Platzprobleme sollte es mit dem Auto eigentlich nicht geben.

Cool ist auch, dass man beim Einkaufen im Regen zum Einladen ein Dach über dem Kopf hat durch die große Heckklappe. Der Nachteil daran ist, sie ist sehr ausladend, was in engen Parksituationen schon mal problematisch beim Öffnen werden kann. Dafür gibt es aber ein anderes nettes Features beim Campster! Die Heckscheibe lässt sich separat öffnen, wenn man nur schnell eine Kleinigkeit in den Kofferraum legen oder herausnehmen will.

Außenbereich: Optional Markise oder Sonnensegel

Im Sommer will man draußen sein! An seinem Auto, den Kühlschrank in Reichweite. Tisch und Stühle im Schatten. Mit einer Markise oder einem Sonnensegel kann man seinen Wohnraum im Outdoorbereich sehr gut erweitern. Deshalb zählt eines dieser Features auf jeden Fall zu einem der ersten „Must-Haves“ beim Zubehör. Ob Markise oder die Kederleiste mit Sonnensegel-Lösung ist abhängig vom Geschmack und dem Geldbeutel. Die Markise kostet um die 1000 €, während man bei der Keder plus Sonnensegel nur die Hälfte veranschlagen muss. Die Markise ist schnell aufgebaut, hängt aber immer klobig am Fahrzeug herum und erhöht in manchen Fällen die Höhe des Fahrzeugs, was bei der 1,99-Grenze für Parkhäuser wichtig sein kann. Das Sonnensegel muss erst ausgepackt und eingefädelt werden und dann noch mit Seilen abgespannt werden. Das ist etwas zeitaufwändiger. Ich habe mich für das Sonnensegel Qeedo Motor Tarp Bus * von Amazon entschieden und bin sehr zufrieden. Stabil und wertig vernäht macht es einen soliden Eindruck.

One more Thing – Das Klo

Natürlich! Es fehlt das eine und zu den Grundbedürfnissen zählende wichtige „Thing“. Das Klo! Im Vanster, dem Schwesterkonzept des Campsters tatsächlich vorgesehen in der Konstruktion, war dies im Campster nicht mehr möglich. Dann hätte man auf etwas anderes verzichten müssen, wie den Kühlschrank oder ähnliches. Aber es gibt da diverse Lösungen. Der Markt an mobilen Campingtoiletten ist groß. In meinem Campster kommt aber eine andere ganz klassische Version zum Einsatz für diese Art von Notfällen: Der Kloeimer* mit Müllbeutel und Katzenstreu. Ohne Chemie und schnell ausgewechselt ist das ein beruhigendes Utensil an Bord meines Campsters.

Fazit:

Die alles entscheidende Frage für mich habe ich bereits ganz am Anfang beantwortet: Ist der Campster alltagstauglich? Uneingeschränkt ja! Man fährt gerne mit ihm auch nur kurze Strecken, man kann mit ihm Einkaufen fahren und als Transporter schlägt er jeden Kombi. Ja, in meinen Augen ist er die Eier-legende-Wollmilchsau im PKW-Bereich. Verkürzt kann man sagen, er sieht aus wie ein Bus, aber er fährt sich wie ein PKW. Natürlich ist er kein Sportwagen und man legt sich nicht in jede Kurve, eher ändert sich das Fahrverhalten in gemütlich aber zügig. Der Tempomat macht ihn zum Wagon im Straßenverkehr, mit dem man sich an das Vorderfahrzeug heftet und sich ziehen lässt, während man einen super Rundum-Blick genießt. Für mich persönlich kann ich die Frage, ob die Entscheidung für den Campster richtig war, klar mit ja beantworten. Auch wenn ich Kritikpunkte habe, bin ich doch vom Konzept und der Preis-Leistung überzeugt und empfehle das Fahrzeug uneingeschränkt weiter. Schreibt mir gerne eure Erfahrungen in die Kommentare. Campster your life!

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