Seien wir mal ehrlich: Ohne Internet sind wir aufgeschmissen. Nicht nur, dass wir von unseren Lieben abgeschnitten sind (Whatsapp, Social Media, eMail und Co.), auch das zuhause so liebgewonnene Schauen von Netflix-, Youtube- oder Amazon Prime-Videos wollen wir unterwegs nicht missen. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen auch von unterwegs arbeiten wollen/dürfen und daher ganz elementar aufs Internet angewiesen sind. Glücklicherweise gibt es inzwischen aber ja genügend Möglichkeiten, auch im Camper stehts mit WLAN oder schnellem Handynetz versorgt zu sein. Im Folgenden haben wir euch alle Möglichkeiten zusammengetragen, die wir selbst nutzen, mit denen Freunde und Bekannte ihre Erfahrungen gemacht haben und die es in Theorie sonst noch gibt, die wir aber nicht selbst bewerten können.
Damit ihr wisst, was bei uns in Sachen Internet im Camper so gebraucht wird, hier eine kurze Zusammenfassung: Wir sind mi zwei Erwachsenen und zwei kleinen Mädchen (9 und 11) unterwegs. Auf langen Autofahrten dürfen die beiden Mädels in der zweiten Reihe Netflix-Serien schauen, meine Frau und ich hören derweil vorne Hörbüchern. Und wenn wir am Zielort angekommen sind, kommt es öfter vor, dass wir zwei über unsere Laptops noch etwas arbeiten. Videocalls (z.B. über Teams) sind allerdings eher die Ausnahme.
Um schnelles Internet im Camper zu haben, gibt es diverse Wege, die ich euch im Folgenden aufzeigen möchte. Im Einzelnen möglich sind die Nutzung von
- Vorhandenen WLAN-Netzen
- Vorhandenen WLAN-Netzen mittels WLAN-Repeater und ggf. Extraantenne
- Handys als mobile Router (Handynetz)
- zusätzlichen Routern mit SIM-Karte (Handynetz)
- zusätzlichen Routern mit externer Antenne
- Internet über Satellit
Internet über externe WLAN-Netze
Der einfachste Weg, schnelles Internet im Camper zu bekommen – etwa um sich die neuesten Serien zu Streamen oder auf der NetBet Casino Seite in Deutschland etwas zu zocken – ist natürlich das Einloggen in ein bestehendes WLAN-Netz – zum Beispiel auf dem Campingplatz. Doch das ist oftmals nur in der Theorie möglich. Viel zu oft ist die Netzabdeckung auf Campingplätzen sehr dürftig oder es werden Gebühren für die Nutzung erhoben. Und wenn das WLAN-Netz denn mal gut ausgebaut ist, teilen es sich Dutzende von Campern gleichzeitig – was vor allem in den Abendstunden (Netflix) zu einem derben Bandbreitenabfall führen kann.
Fazit: Nur im Notfall einplanen.
Mittels WLAN-Repeater die Empfangsqualität erhöhen
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Ja, das ist ein durchaus gangbarer Weg – zumindest, wenn ihr 230V an Bord habt. Denn aktuell gibt es WLAN-Repeater, die das WLAN-Signal des Campingplatzes verstärken, nur zum Einstecken in die Steckdose. Wenn ihr am Landstrom hängt oder einen Wechselrichter nutzt, ist das also möglich. Einen großen Vorteil hat diese Lösung: Da sich nur der Repeater ins WLAN einloggt, können alle Endgeräte den gleichen Zugang nutzen. Es muss also ggf. nur einmal bezahlt werden. Außerdem muss die neue Verbindung mit dem WLAN – auf einem neuen Campingplatz – nur an einem Gerät eingestellt werden. Alle Endgeräte behalten ihre Zugangsdaten zum Repeater.
Fazit: Diese Option beschert dir schnelles Internet im Camper. Aber eben nur dann, wenn das Netz auf dem Platz schon schnell und vor allem überhaupt vorhanden ist.
Nutzen des eigenen Handys als mobile Hotspot
Vorab: Da es seit 2017 innerhalb der EU keine Roaming-Gebühren mehr gibt, surfst und telefonierst du seither mit deinem deutschen Vertrag auch in diesen Ländern ohne zusätzliche Kosten. Es gibt allerdings Anbieter, die diese Nutzung zeitlich begrenzen. Wer als etwa im Süden überwintern will, der sollte vorher seinen Vertrag ganz genau anschauen.
Wer sich lieber nicht auf vorhandene WLAN-Netze verlassen will, vielleicht auch mal freisteht oder vor allem während der Fahrt schnelles Internet benötigt (so wie es bei uns der Fall ist), der kommt um die Nutzung des Handynetzes nicht herum. Am einfachsten ist hier, das Handy mit dem „besten“ Vertrag (mit dem größten Datenvolumen) als mobile Hotspot zu nutzen. Die Einstellung ist mit wenigen Klicks erledigt und danach loggen sich alle anderen Endgeräte (egal ob Handy, Tablet oder Laptop) auf Wunsch automatisch ins ganz private WLAN-Netzwerk ein. Sollte es mehrere Handys mit viel Datenvolumen geben (so wie bei meiner Frau und mir), erhöht sich somit natürlich das Maximalvolumen. Man muss nur rechtzeitig wechseln, damit nicht eines der Handys kein Restvolumen mehr zur eigenen Nutzung hat.
Nachteil dieser Lösung: Verlassen die beiden mobile Hotspots den Camper, haben auch die verbleibenden Geräte kein Internet mehr. In unserem Fall heißt das: Wenn die Kinder im Camper bleiben und Internet brauchen, muss einer von uns beiden sein Handy zurücklassen. Ebenfalls suboptimal: Bei längerer Nutzung des Handys als mobile Hotspot kann das Handy recht warm werden und natürlich geht auch der Akku schnell zur Neige.
Fazit: Bei uns hat sich diese Lösung bewährt. Trotz oben beschriebener Nutzung kommen wir mit aktuell 60 GB Datenvolumen gut zurecht, die Handy hängen im Camper eh immer am Ladekabel und die Wärmeentwicklung ist nur auf längeren Autofahrten relevant, wenn dann beide Kinder Netflix schauen (auf zwei Endgeräten).
Verwendung eines zusätzlichen Routers mit SIM-Karte
Wer keinen Handyvertrag mit ausreichend großem Datenvolumen besitzt, nur in einigen Wochen im Jahr Internet im Wohnmobil benötigt, oder im außereuropäischen Ausland unterwegs ist, der sollte über die Anschaffung eines Routers mit SIM-Karte nachdenken. Diese kleinen Geräte gibt es ab rund 50 Euro, je nach Ausstattung kann man aber auch mehrere 100 Euro ausgeben.
Die Funktionsweise diese SIM-Router ist einfach: Man steckt eine (oder mehrere, wenn es das Gerät ermöglicht) SIM-Karte ein und eröffnet ein WLAN-Netzwerk. Nun können sich hier bis zu 10 Endgeräte einloggen. Für Energie sorgt ein eingebauter Akku, der über herkömmliche USB-Kabel geladen werden kann (natürlich kann das Kabel auch dauerhaft eingesteckt bleiben).
Ein weiterer Pluspunkt liegt in der Nutzung einer zusätzlichen SIM, als der eigenen im Handy. Denn diverse Anbieter haben spezielle Verträge in Petto, die mit 50, 100 oder noch mehr GB Datenvolumen punkten und damit wie gemacht sind fürs Streamen und Arbeiten im Camper. Schon für rund 30 Euro Monat finden sich Anbieter, die 100 GB und mehr anbieten.
Noch spannender wird die Sache, wenn man zur deutschen SIM-Karte noch eine weitere Karte aus dem jeweiligen Land, in dem man sich länger aufhält, steckt. In diesem Falle umgeht man mögliche Zeitlimits der deutschen Mobilfunkanbieter und kann ggf. sogar noch länger Surfen, weil die GB-Preise günstiger sind.
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SIM-Karten-Router mit externer Antenne
Des Weiteren lassen sich viele SIM-Karten-Router an eine externe Mobilfunk-Antenne anschließen und punkten dann noch mit einem deutlich besseren Empfang. Einige Geräte können zusätzlich an eine externe WLAN-Antenne angeschlossen werden. Damit wird die Flexibilität natürlich noch einmal gesteigert. Die externen Antennen bringen natürlich am meisten, wenn die oben auf dem Camper- oder Wohnwagen-Dach montiert werden und in alle Richtungen empfangen können. Schlau ist es, die erforderlichen Kabel gleich bei der Montage von Solar-Anlage und ähnlichen Dingen zu verlegen, da man hier die gleichen Durchführungen nutzen kann und keine Extralöcher bohren muss.
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Internet über Satellit
Prinzipiell natürlich eine feine Sache. Denn in diesem Fall ist es völlig egal, wo man mit seinem Camper oder Wohnwagen steht, einen freien Blick zum Himmel vorausgesetzt, kann bekomme ich schnelles Internet. Voraussetzung: Eine Satschüssel die den Kontakt zum Satelliten herstellt – daher auch fixiert sein muss – und ein Router, der die empfangenen Daten weitergibt.
Die Kosten für einen Vertrag (nutzbar in Europa) starten bei fast schon bescheidenen 40 Euro bei unbegrenztem Datenvolumen. Hinzu kommt die Hardware, die mit rund 120 Euro zu Buche schlägt. Wer weltweit auf Reisen ist, der sollte sich das Angebot von Starlink (Firma von Tesla-Gründer Elon Musk) anschauen. Hier kostet die Hardware aktuell 350 Euro, für unbegrenztes Datenvolumen werden monatlich 100 Euro fällig. Vorteil von Starlink: Hier wirbt man mit sehr kurzen Latenzen (Reaktionszeit auf Befehle am Endgerät).
Soweit die Theorie. In der Praxis muss die Satschüssel aber natürlich jedes Mal sehr präzise auf den Satelliten ausgerichtet werden und darf nicht – etwa durch starken Wind – verrückt werden. Denn dann bricht das Signal abrupt ab.
Abschließendes Fazit: In der Regel reicht das Datenvolumen, dass beim eigenen Handyvertrag dabei ist, um auch unterwegs erreichbar zu sein und im Netz zu surfen. Wenn mehrere Personen im Camper oder Wohnwagen unterwegs sind und auch mal gestreamt wird, empfiehlt es sich, eine spezielle Prepaid-SIM-Karte mit größeren Datenvolumen zu organisieren. Wird diese in einen SIM-Karten-Router gesteckt, sind alle ausreichend versorgt. Eine externe Antenne braucht man in Europa wirklich nur in sehr abgelegenen Gegenden. Wir hatten bisher weder in Skandinavien noch in Italien oder Griechenland Probleme mit der Netzabdeckung.
Wenn ihr Fragen zu dem Thema habt, oder zu der einen oder anderen Lösung eigene Erfahrungen teilen möchtet, schreibt uns gerne in die Kommentare. Wir würden uns freuen.