Seit sage und schreibe 65 Jahren baut die Firma Westfalia für Volkswagen oder in Eigenregie Campervans auf Basis des VW Bus. Schon seit über einem halben Jahrhundert hören sie auf den Namen Club Joker, seit einigen Jahren gesellt sich der Keppler dazu. Vor allem die Geschichte des Club Joker ist eng mit der Entwicklung des VW Bus vom T1 bis zum T6.1 verbunden. Doch nun ist seine Zeit abgelaufen – zumindest mit einem waschechten VW-Bus als Basis.
Denn der Nachfolger des VW T6.1 (Hier bei uns im Test) ist ein Ford. Während man beim PKW-Modell einen T7 aufgelegt hat – eine komplette Neuentwicklung – sollen beim Transporter durch diesen Zusammenschluss mit Ford Kosten eingespart werden. Und so wundert es nicht, dass bereits der aktuelle Club Joker auf der Westfalia-Seite einen Ford als Basis hat. Das ist natürlich per se nichts Schlechtes, traditionsbewusste Camper, VW-Fans aber vor allem Freunde des klassischen Club Joker-Grundrisses machen da aber sicherlich ein langes Gesicht.
Denn das Tolle am Westfalia Club Joker auf Basis des VW T6.1 war die Aufteilung mit Sitzgruppe und Bett im vorderen und Küche, Klo und Dusche im hinteren Teil des Wagens. So kam der Westfalia-Ausbau als waschechtes Wohnmobil daher, in dem man in der Küche hantieren konnte, während in der Sitzecke schon gechillt wurde. Möglich wird das unter anderem durch das Bettsystem, bei dem die Zweier-Sitzbank nicht ausgezogen sondern nach vorne geklappt wird (siehe Video unten). Ein weiterer Vorteil: Die Liegefläche befindet sich nicht auf der ausgeformten Sitzfläche oder Rückenlehne, stattdessen schläft man auf einer dicken Matratze auf der Rückseite der Rückenlehne.
Selbstverständlich ist das Aufstelldach des Westfalia Club Joker City darum auch vorne angeschlagen und klappt hinten hoch – der Einstieg zum Bett in der oberen Etage ist daher auch im Heck. Der mit einem festen Hochdach bestückte Club Joker vertraut übrigens auf den gleichen Grundriss – passt aber durch seine Höhe natürlich in kein Parkhaus mehr.
Wer sich nun denket: Mensch, genau so einen Club Joker will ich haben, der muss sich sputen. Zwar gibt es diese Modelle auch auf den Gebrauchtmarkt, doch ihr Werterhalt ist sensationell, weshalb man sich vielleicht doch lieber ein neues Modell anschaffen sollte.
Wir haben bei Tank Reisemobile in Dänischenhagen, in der Nähe von Kiel an der Ostsee noch einige Wagen gefunden – und zwar sowohl mit Aufstell- wie auch mit Hochdach. Viel Spaß beim Stöbern.